Zwei, die ein Beet anlegten

Aus dem Alltag

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Zwei, die ein Beet anlegten im Schatten des Birnbaums, am Rand der steinigen Wiese. Als die Sonne hoch stand, die Kräfte schwanden [es war der Boden trocken und dicht] setzten sie sich, aßen Brot, tranken Wasser. Eine Weile, dass sie schwiegen, bis der Mann, der in Lumpen ging, zur jungen Frau sah, fragte: Du wirkst traurig; was ist es, das dir Kummer macht? Die junge Frau zögerte, sah zu Boden. Ich weiß nicht, sagte sie, ob dein Weg auch der meine ist. Voller Entbehrungen ist er, gesäumt von Elend und Hass. Der Mann, der in Lumpen ging, lächelte. Warum, fragte er, bekümmert dich dein Zweifel? Viele Wege sind es, die es zu gehen lohnt. Weil ich weiß, dass der deine ans Ziel führt, antwortete die junge Frau, kämpfte mit den Tränen. Doch da ist so vieles, das es zu dulden gilt auf diesem Pfad. Ach, hätte ich bloß Gewissheit, dass es vergolten wird im Leben; ganz gleich, ob in diesem oder dem nächsten. Der Mann, der in Lumpen ging, suchte ihren Blick, berührte ihre Stirn. Er lächelte. Warte du nicht auf ein anderes Leben, das es geben mag oder nicht, sagte er. Führe dieses.

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