Isfahan

Gastbeiträge

Written by:

Views: 217

Der Raum streckt sich. Sein Blick geht hinaus auf eine Anhöhe, deren Rücken vom Abendrot wund ist. Die Möbel sind ausgezogen. Ihre Fährten finden sich zwischen Hirschen, Pfauen und geflügelten Drachen, auf den seidenen Moosen, denen die Vergangenheit eingeknüpft ist. Nägel starren aus den Wänden. Rund um die Einschlaglöcher bröckelt der Putz. Von der Decke baumelt ein Schrei aus Hirschgeweihen, dem die Glühlampen entfernt wurden. Jetzt umdrehen. Gehen. Abschließen. Doch die Füße lassen sich nicht vom Teppich lösen. Er flüstert: „Isfahan ist die Hälfte der Welt“.

Noch unveröffentlicht.

Jane Wels. 1955 geboren in Mannheim. Studium der Erziehungswissenschaften, Entwicklungspsychologie und Medienwissenschaften in Düsseldorf, Abschluss Magistra Artium. Arbeitete als Heilpraktikerin Psychotherapie, Sozialtherapeutin und Sexualpädagogin. Verheiratet. Lebt im Nordschwarzwald. Schreibt seit 1989.
Veröffentlichungen in Zeitschriften und auf Onlineplattformen (WORTSCHAU, Die Geste, Signaturen). Buchdebüt im Mai 2024 mit Schwankende Lupinen bei edition offenes feld, Hrsg. Jürgen Brôcan.
Trinkt ihre Schokolade mit Chili, rennt Hunden hinterher, träumt von einem Austausch mit Weinbergschnecken, um zu erklären, dass man nicht alle Blumen im Beet aufessen sollte.
Jane Wels

Die Textrechte dieses Beitrags liegen bei Jane Wels, die Bildrechte bei Klaus Giegerich.

Comments are closed.