Unter Wasser schweigt die Welt

Lakonien - Griechenland

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Nie ist die Welt stiller als unter Wasser. Und dennoch atme ich und blicke in einen makellos blauen Himmel. Ich treibe. Winzige Wellen heben und senken sacht meinen Körper und das Geräusch der rollenden Kiesel ist das Wiegenlied des Meeres. Nichts anderes ist zu hören.
Und das Wasser ist so sauber wie das moralische Selbstverständnis der neuen Volkspartei.

Die Strände in Lakonien sind überraschend vielfältig und wie überall in Griechenland fängt der Strand dort an, wo der Parkplatz aufhört. Manchmal ist der Übergang auch fließend. Meist ist eine Taverne nicht weit, oft sind es auch zwei. Die Griechen essen gern und reichlich und ja, man sieht es ihnen an. Zuweilen ist der Strand auch völlig naturbelassen. Kilometerweit. Und bei Glyfada liegt man sogar neben einem Schiffswrack. Da hat sich wohl wieder ein italienischer Kapitän verfahren.

Je tiefer man in die Mani vordringt, desto wortkarger werden die Tavernenbetreiber und desto markanter deren Gesichtszüge. Mit Panagiotis und Stavros willst du nicht in Streit geraten. Warum aber auch? Die gegrillten Sardellen, die Kolokithokeftedes, der Paradeiser-Gurkensalat geben keinerlei Anlass für Zwistigkeiten.

Zurück am Strand stelle ich einmal mehr fest: die Griechinnen figurmäßig der Südburgenländerin schon näher als der Aphrodite. Das könnt‘ dann durchaus an den Fritten liegen.

Und während Doris beim Schnorcheln von einem Schwarm neugieriger Fische unbekannter Provenienz begleitet wird, lege ich mich auf den Rücken.
Und treibe.

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