So schlugen wir den Weg ein zur Akropolis, jeder Schritt ein stummes Versprechen, sich einem heiligen Ort zu nähern. Die Stufen, die, würdevoll, mächtig auch, zu den Propyläen führten, fanden wir verwaist, konnten es kaum glauben, schrieben es der frühen Tageszeit zu und den Presswehen der Pandemie. Wir durchschritten das Tor, sahen zwei Elstern auffliegen, das Plateau, wie es weit und schläfrig vor uns lag, den Parthenon, der seine Säulen kühn in den Himmel schob.
Linker Hand das Erechtheion, diese Heimstatt alter Kulte, dessen Räume, verwinkelt, auf verschiedenen Niveaus gelegen, sich aneinander drängten, ineinander verkeilten, als suchten sie Schutz in der Nähe der anderen. Hier, wo Athene ihren Ölbaum pflanzte und Poseidon eine salzige Quelle schlug, trugen die Karyatiden leicht an ihrer schweren Last, bückten sich Archäologen nach Fundamenten und Mauerresten.
Wind kam auf, fuhr durch die Ruinen, zerrte an unseren Jacken, schob uns ans Ende des Plateaus, wo zu Füßen des Felsens die Stadt lag, uferlos. Wir hockten uns auf einen Stein und sahen auf den Parthenon. Als die Zeit reif war, standen wir auf, sprachen kein Wort, gingen. In der Ferne der Hephaistos-Tempel, bei dem ich, noch wusste ich es nicht, bald sitzen und mich schlecht fühlen würde.