Lose Enden

Aus dem Alltag

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Als sie durch die Tür trat, ins Krankenzimmer, den Atem der Mutter hörte, der laut war und schleppend, wusste sie, dass die Mutter starb. Sie nickte der Schwägerin zu, dem Bruder, die im Raum standen, zu ihr sahen. Niemand sprach. Kurz, dass sie die Augen schloss, sich fassen musste, zwei tiefe Atemzüge tat. Sie machte fünf, sechs Schritte, legte ihre Handtasche ab, trat ans Bett, griff nach der Hand der Mutter. Lächelte. Hab keine Angst, sagte sie, flüsterte es. Die Mutter, schwach schon, wandte den Kopf, sah sie an. Diese Augen, dachte sie; so suchend, voller Angst. Die Mutter wollte sprechen, konnte es nicht, rang sich kehlige Laute ab, die die Tochter nicht verstand. Streng dich nicht an, Mutter, sagte sie, begriff, dass die Zeit der Worte vorüber war. Sie drückte die Hand, diese alte, kraftlose, von Flecken übersäte Hand, die in ihrer lag, legte ihre rechte auf die Stirn der Mutter. Hab keine Angst, sagte sie wieder, hielt dem Blick der Mutter stand. Wir sind einen langen Weg gegangen, wir beide, flüsterte sie, strich mit dem Daumen über den Handrücken der Mutter. Ihr Herz schlug ruhig. Ihre Augen verlangten nach Tränen, ihr Mund zwang sich zu einem dürren Lächeln.

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