Spaltpilz

Aus dem Alltag

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In jener Zeit schlich sich die Angst in die Herzen der Menschen. Zwietracht herrschte unter ihnen, es stritt der Vater mit der Tochter, die Mutter mit der Nachbarin, der Sohn mit seinem besten Freund. Bald, dass die Kluft tief, die Rückschau bitter war, dass sich keine Worte mehr fanden, um die Brücke zu schlagen zwischen Meinungen, die zu Wahrheiten verkommen waren.

So kam der Tag, da sich fünf Männer trafen auf dem Platz, wo der Mann saß, der in Lumpen ging. Was sitzt du müßig herum, Alter? fragte einer, ging gleich auf ihn zu. Lass ihn, was hat er dir getan? entgegnete ein anderer, der der Jüngste war von ihnen. Der Mann, der in Lumpen ging, schwieg. Der erste aber wollte nicht ablassen von ihm, kam ihm ganz nah, stemmte die Hände in die Seiten. Sieh mich an! schrie er, und der Mann, der in Lumpen ging, hob den Kopf, sah ihn an. Was fürchtest du, dass du dich groß machen musst und die anderen klein? fragte er.

Einen Moment, dass der Mann still war, bevor er zu toben begann. Dich werde ich das Fürchten lehren, brüllte er, hob die Hand zum Schlag. Von seinen Freunden zwei, die ihn beiseite drängten, auf ihn einredeten, zur Ruhe mahnten. Ein Bettler ist er, ein Parasit! schrie der Tobende. Wieso schützt ihr ihn? Weil er nichts tut, was dich anginge, antwortete jener, der der Jüngste war von ihnen. Kennst du weder Scham noch Mitleid? Sein Freund sah ihn an, sagte nichts weiter, spuckte ihm vor die Füße. Fluchend, dass er mit den beiden, die beiseitegestanden hatten, im Gewirr der schmalen Gassen verschwand.

Warum hast du mir geholfen? fragte der Mann, der in Lumpen ging.
Weil dir Unrecht geschah, antwortete der andere.
Und doch hat sich dein Freund im Recht gefühlt.
Er ist kein schlechter Mensch, sagte der andere. Er hat nur große Sorgen.
Der Mann nickte. Und du, was fürchtest du am meisten? fragte er.
Die Armut, sagte jener und sah zu Boden, da er sich schämte.
Du tust recht daran, sagte der Mann, der in Lumpen ging. An der Armut ist nichts, das es zu verherrlichen gäbe. Du also gib, was dir nicht fehlen wird, dann wird auch dir gegeben werden, was du brauchst, zur rechten Zeit.
Der junge Mann schwieg, da er nicht wusste, wie die Worte des Alten zu deuten waren.
Der Mann, der in Lumpen ging, lächelte. Fürchte nichts, solange du zweifelst, sagte er. In der Wahrheit der Selbstgerechten wurzelt das Unrecht der Welt.

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