Sprach-Wahl

Aus dem Alltag

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Forsch, dass ich in den Sprach-Raum trat, der dunkel war und still. Ich streckte den Rücken, machte mich groß, stemmte die Arme in die Hüften. Was, fragte ich mich, das sich wohl diesmal finden ließe? Ich legte die Stirn in Falten, blinzelte; die Tür, hinter mir, fiel ins Schloss, ich erschrak. Ich regte mich nicht, wartete, bis meine Augen der Dunkelheit trotzten, die Sprache Konturen gewann, nach und nach. Du wieder, hörte ich jemanden sagen, ernst, ein wenig spöttisch gar. Eine Weile noch, eine kleine, dass es dauerte, bis ich den Sprecher erkannte, es war ein Modalverb mit zwingender Aura. Warum so streng mit mir? fragte ich, spitzte die Lippen, fuhr mir durchs Haar. Weil mich dein Hochmut langweilt, sagte das Verb, gähnte. Ich ließ die Schultern sinken, unwillkürlich, abrupt, sah zu den beiden Strichpunkten, die kicherten. Du meinst, fuhr das Modalverb fort, du wärst unser Herr, könntest uns zwingen, hättest Rechte; bräuchtest bloß durch diese Tür zu treten, schon lägen wir dir zu Füßen. Ich schüttelte den Kopf, sah zu Boden. So ist das nicht, stammelte ich, wusste, sprachlos mit einem Mal, nicht weiter. Das Verb lachte, ein wenig derb, womöglich. Siehst du? sagte es, trat näher, flüsterte, zärtlich nun beinah: Ohne uns, die wir waren, lange vor dir, bleibt dein Denken schal und seicht. Vergiss nicht: wir sind es, die dich wählen.

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