Sich an die nächste Hauswand lehnen, die Hände in die Taschen stecken und schauen, was die Welt grad macht. Die Frau beobachten, die ihren Tourette spazieren führt und schimpfend durch die Gassen zieht. Die Menschen, die sie übersehen wollen und doch nicht aus den Augen lassen. Die beiden Kinder, die ihren Schulranzen hinter sich herschleppen, als stecke die Last von Jahrzehnten darin.
Gehen.
Dem Hundekot ausweichen, der mittig auf dem Gehsteig lauert. Dem Skateboarder, der schneidig um die Ecke kurvt, und ihm kein böses Wort nachrufen. Den Blumentopf bemerken, der am Fenstersims steht und stolz dem Grau des Wohnblocks trotzt. Dem alten Mann zulächeln, der den Bordstein erklimmt, als wäre er das Matterhorn.
Den kleinen Park queren, auf dessen Bänken Kopftuch getragen und fröhlich geschwatzt wird. Den Gruß des serbischen Schusters erwidern, der rauchend vor seinem Laden steht. Der blinden Frau an der Haltestelle versichern, dass der einfahrende Bus der ihre ist. Den Mops sehen, der vor dem Drogeriemarkt grimmig in die Straße stiert.
Lächeln.
An Fassaden vorbeischlendern, die bessere Tage gesehen haben und schlechtere. Eine zerbrochene Vase bemerken, die vor dem blauen Haustor steht, gleich neben einem Bügelbrett. Sich denken, dass es Beuys nicht besser hinbekommen hätte.
Eine Zwanzig-Cent-Münze finden.
An einer Konditorei vorbeikommen und sie kurzerhand zum Etappenziel küren. So viele Eindrücke, denke ich mir, wollen mit einer Cremeschnitte verarbeitet werden.