Schnee fiel aus der mondlosen Nacht, als ich die Tür aufstieß, aus der Hütte trat. Die Kälte umfing mich wie ein wärmender Mantel. Ich hob den Kopf, schloss die Augen, breitete die Arme aus, sog, rhythmisch, ruhig, Luft in meine Lungen. Stumm war die Welt, bis der Schrei einer Eule die Stille zerriss.

Ich öffnete die Augen, wandte mich um, trat in die Hütte. Die Kerze, die auf dem Schemel stand, nah der Tür, flackerte. Schneeflocken schmolzen in meinem Haar, auf meinen Händen, im Kamin knackte ein Holzscheit. Ich fragte mich, wo die Alte war, die ich seit Tagen nicht gesehen hatte. Wo die junge Frau, deren Kuss ich noch schmeckte, in deren saphirblauen Augen sich die Zeit verlor. Wie lange war es her, dass sie nach draußen ging? Zehn Minuten? Zwei Stunden? Ratlos stand ich in der Hütte, spürte der Kälte nach, die in mir verging, allmählich. Ich wandte den Kopf, sah zur Kammer, die mir verboten war.

Ich zögerte. Horchte. Hörte nichts. Drückte den Türgriff.

Tief war der Raum und hell. Ich blinzelte, staunte, wandte den Blick nicht ab. Einen Moment lang, dass ich glaubte, den Knaben zu sehen, der ich war vor vielen Jahren, die Mutter, die mir durchs Haar strich mit ihrer rechten Hand. Als sie den Kopf hob, in meine Richtung sah, fror mich, mit einem Mal, fand ich mich wieder auf nackter Erde, gefrorenem Laub. Ich blickte mich um, sah weder Licht noch Hütte, nur den Schnee, der auf meinen Körper fiel, aus mondloser Nacht. Ich stöhnte, schloss die Augen, breitete die Arme aus, sog, rhythmisch, ruhig, Luft in meine Lungen. Die Kälte umfing mich wie ein wärmender Mantel, hüllte mich in eine Müdigkeit, die meine Angst betäubte. Stumm war die Welt, bis der Schrei einer Eule die Stille zerriss, ich Schritte hörte, das Knacken trockener Zweige. Jetzt also, sagte die junge Frau. Ihre saphirblauen Augen sah ich nicht, spürte nur, wie sie sich zu mir beugte, ihre Wange an meine hielt. Geh! hauchte sie mir ins Ohr. Und ich ging.

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