Unvertraut

Aus dem Alltag

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Als Pitzek die Augen aufschlug, aus einem Schlaf erwachte, der ihm traumlos schien und nebeldicht, wusste er nicht, wo er sich befand. Einen Moment lang, dass er sich selbst fremd war, das Gefühl hatte, den Verdacht gar, jemand anderer zu sein, an einem Ort, den er nicht kannte. Er starrte an die Zimmerdecke, fror. Es dauerte eine Weile, bis er sich zurechtfand im Hier und Jetzt, sich zu Hause wusste, in seinem Bett. Wo sonst? dachte er und war erleichtert, tat einen tiefen Atemzug, lächelte. Dieses Gefühl, nicht er selbst zu sein, Stefan Pitzek, Oberstudienrat im Ruhestand, war verschwunden. Es hatte ihm Angst gemacht.

Er stieg aus dem Bett, schlüpfte in seine Hausschuhe, stand auf, sah zur Tür. Da war er also, stand und schaute, kratzte sich am Hinterkopf. Das Zimmer kam ihm merkwürdig fremd vor. Seltsam, dachte er. Dieser Tisch, die drei Stühle. Die Vorhänge, die ihm nicht gefielen. Er schnalzte mit der Zunge, unbewusst, laut. Klara, dachte er, rief auch gleich ihren Namen, spürte wieder die Kälte, die sich in seine Seele legte, ihn frieren ließ. Ich bin hier, Papa, sagte eine Stimme, sie kam vom Fenster her. Pitzek drehte sich um, sah seine Tochter. Was tust du hier? fragte er. Klara rollte die Augen. Du hast mich doch gerufen, antwortete sie, streckte ihm die offene Hand entgegen. Hier, deine Tablette, sagte sie und reichte ihm ein Glas Wasser. Pitzek wusste nicht, was er tun sollte, also nickte er, tat, was von ihm verlangt wurde. Vor dem Fenster schrie ein Rabe.

Er stellte das Wasserglas auf den Nachttisch, sah zur Tür, die offen stand. War sie nicht eben noch geschlossen? dachte er, wandte sich um, wollte Klara fragen. Sie war nirgendwo zu sehen. Pitzek biss sich auf die Unterlippe. Herrgottnochmal! rief er, griff sich an den Kopf, verlor die Fassung. Was soll dieses Versteckspiel? brüllte er, stürzte zur Tür, die geschlossen war. Er zögerte, legte die Hand an den Türgriff, horchte. Hörte Schritte, die gegangen, einen Wagen, der geschoben, Worte, die gewechselt wurden. Pitzek schloss die Augen. Klara? flüsterte er. Ich bin hier, Papa, sagte eine Stimme, sie kam vom Fenster her. Komm, sagte sie. Wir sollten nach draußen gehen, es ist so ein schöner Tag.

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